Preisgarantien im Wettbewerbsrecht
Zugleich ein Beitrag zur Auslegung der „aufeinander abgestimmten Verhaltensweise“ im Kartellverbot bei einseitig veranlasster Kollusion

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https://doi.org/10.5771/9783748940739Author(s)
Rottmann, Johannes
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GermanAbstract
Economic research shows that competitor-based-pricing, promising to match or to beat a competitor’s lower price, can impede competition. By using these types of guarantees a firm could deter its rivals from undercutting its price because the resulting quantity effect is lower than usual. At first glance, German and European competition law provides a suitable tool to tackle such behavior. Under traditional doctrine, however, the concept of a ‘concerted practice’ within the prohibition of cartels is not applied to collusion following the singular-individual adoption of facilitating practices. This notion is put into question and a new approach distinguishing between (lawful) conscious parallelism and (illegal) unilateral collusion presented. Laut ökonomischer Forschung sind Preisgarantien geeignet, den Wettbewerb zwischen Unternehmen zu beschränken, da Konkurrenten dem auslobenden Unternehmen dadurch weniger Kunden abwerben können und entmutigt werden, dessen Preise zu unterbieten. Mit der „aufeinander abgestimmten Verhaltensweise“ hält das Kartellverbot ein auf den ersten Blick geeignetes Instrument bereit, um gegen Preisgarantien vorzugehen. Die vorherrschende Meinung verwehrt sich allerdings deren Anwendung bei nur einseitig veranlasster Kollusion. In der vorliegenden Arbeit wird die konventionelle Herangehensweise hinterfragt und eine differenzierende Auslegung im Grenzbereich zwischen bewusstem Parallelverhalten und gesetzeswidriger Verhaltensabstimmung vorgeschlagen.